Ein weiteres Beispiel: In Bayern hat ein Auktionator einen Orientteppich-Läufer vor einer Versteigerung im Oktober 2009 aus Unwissenheit auf gerade einmal 900 Euro taxiert. Verkauft wurde dieses Stück in Augsburg schließlich für 19 700 Euro.
Bild rechts: Kerman Vasenteppich aus dem 17. Jahrhundert 339 cm x 153 cm. Der wahre Wert des Teppichs ergab sich aus seinem Alter, der Herkunft aus der persischen Provinz Kerman und der besonderen Gestaltung (Vasenteppich ohne Vase) sowie der Knüpftechnik. Vor allem aber die Tatsache, dass er sich einst im Besitz der Comtesse de Béhague (1870-1939) befunden haben soll, steigerte seinen Wert.
Nur kurze Zeit später wurde das Stück von Fachleuten des Auktionshaus Christie’s in London vor einer Versteigerung neu bewertet. Das Auktionshaus schätzte den Wert des Stückes jetzt schon auf 350.000,- €. Versteigert wurde das gute Stück letztendlich für umgerechnet sagenhafte 7,2 Millionen Euro.
So kann es passieren, dass eine falsche Einschätzung – oftmals durch Unwissenheit – erhebliche Verluste zur Folge haben kann!
Zugegeben, solche hochwertigen Teppiche sind nicht an der Tagesordnung, aber wir haben in „bürgerlichen Haushalten“ Teppiche, Brücken und Läufer gesehen und für den Kunden dem Markt zugeführt, die dem Besitzer keinen so großen Wert mehr darstellten, dann aber auf Versteigerungen großer Aktionshäuser schwindelerregende Preise erzielten.